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Psalm

von | 8. Aug.. 2020 | Lyrik | 2 Kommentare

Psalm

manhaftes Unwort
Sprachstelze:

quo vadis?
(und mit mir)
führe mich ab
durch dich
und mit und in dir.

leg mir dein schütteres blei
auf die stunden.
brenn mir dein mal ein,
leg dich zu mir als ein fehlen.

führ mich ab von den tagen,
– den tönen
– den toden

umsilbe mich, umspanne mich
balsamisches laken

lass mich eingehen
als zerspringende tropfen.
klingend, anarchisch
und toll
in dein archaisches,
dein bacchantisches

bieder

(© Andreas Zeiß, aus dem 2008 beim Traugott Bautz Verlag veröffentlichten Gedichtband: „Sonnenfäule“)

2 Kommentare

  1. c.m.o.

    was für ein eloquentes Abwenden, was für ein starkes Zuwenden, was für ein sanft-verletzliches Bekenntnis. Stark. Unglaublich stark. Hammer.

  2. josef beneder

    eine gelungene Sprach-Seilakrobatik zwischen oben und unten, zwischen Weltanschauung und Weltanschauung, poetisch stark und auch Gebet

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